Youtube-Stars: Das Potential des Web 2.0 am Beispiel von „PewDiePie“ |
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Zürich (helpnews) - 22.10.2015, 40 Millionen Fans, 12 Millionen Dollar Einnahmen zwischen Juni 2014 und Mai 2015 – der Schwede Felix Kjellberg alias „PewDiePie“ ist laut dem Forbes-Magazin der bestbezahlte Youtube-Star der Gegenwart. Was ist sein Erfolgsrezept? Sind die Einnahmen gerechtfertigt? Und welches Potential steckt im Unterhaltungskonzept von YouTube?
„PewDiePie“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie man im Web 2.0 Profit generieren kann: Er hat mit Spass haben Karriere gemacht. Nach seiner Ausbildung arbeitete er als Hotdogverkäufer, was ihm sehr gefiel, da es ihm die Zeit liess, sich seiner Leidenschaft zu widmen: Skurrile Videos über Onlinegames, wunderliche Onlineshop- Produkte und anderes erstellen, stets mit eigenwilligen Titeln. 2014 verdiente er im Internet etwa 7,4 Millionen Dollar und überbot damit die 4 Millionen von 2013 deutlich. Er war erfolgreich, hatte aber nie Videos mit dem Ziel produziert, Geld zu verdienen, und will das weiterhin nicht zur Priorität erheben. Der Erfolg hat ihn dazu veranlasst, Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln, unter anderem für den WWF und Save the Children.
Warum die Beliebtheit?
PewDiePies Art und seine Persönlichkeit sind authentisch und mitreissend, und die wirren Videoeffekte sind erfrischend willkürlich. Seine Bearbeitungs- und Präsentationsfähigkeiten verleihen ihm den Vorteil, dass er für seine Produktionen niemanden einstellen muss, was auch einer seiner Grundsätze ist. Es ist also wie bei einem Tennismatch zwischen Roger Federer und Novak Djokovic: Es zieht mehr Menschen an als eines mit Amateuren, weil die Akteure Meister ihres Faches sind.
Warum die Anfeindungen?
Wer im Rampenlicht steht, wird sich zwangsläufig den einen oder anderen Feind machen. Viele Leute sind der Ansicht, PewDiePies Erfolg sei unverdient. Was kritisiert wird, formuliert der Schwede selbst so: „Ich sitze den ganzen Tag auf meinem Hintern und schreie hier einfach den Bildschirm an, das stimmt - aber es steckt wesentlich mehr dahinter.“ Einerseits ist es zutreffend, dass er keiner geregelten Arbeit nachgeht, die offensichtlich zur Gesellschaft beiträgt, andererseits sprechen die rund 40 Millionen Abonnenten seines Videokanals für sich. Zum Vergleich: Die Anzahl PewDiePie-Abonnenten übersteigt die Anzahl Twitter-Follower von Cristiano Ronaldo und Kim Kardashian, und selbst die kombinierte Twitter-Fangemeinde von Kanye West, Beyoncé und Charlie Sheen ist kleiner. Und all das hat ein normaler College- Absolvent erreicht, der nie berühmt werden wollte, der keine PR-Berater und keine Manager möchte und der sein Vermögen mit Computer und Kamera verdient.
Sind die Einnahmen verdient?
Berücksichtigt man die Grösse der Fangemeinde, sollte PewDiePie noch mehr verdienen. Das Forbes-Magazin hat aufgezeigt, dass YouTube im Jahr 2013 5,6 Milliarden Dollar an Werbegeldern einnahm, während der US-TV-Sender CBS 8,5 Milliarden verdiente. Die beliebteste Sendung von CBS, „The Big Bang Theory“, erreichte pro Woche durchschnittlich 18,7 Millionen Zuschauer, was neben PewDiePies Abonnentenliste verblasst. CBS verdiente rund 6,5 Millionen Dollar pro Woche durch Werbung, was nicht viel weniger war als PewDiePies damalige jährliche Einnahmen, obwohl Welten zwischen den Zuschauerzahlen liegen. Sein Lohn ist hier nicht das Ungerechte - vielmehr bremst YouTube seine eigene Erfindung, indem es den Löwenanteil der Werbeinnahmen für sich behält.
Welche Schlüsse kann man aus der Erfolgsstory ziehen?
Ob man den ulkigen Schweden mag oder nicht: Die Loyalität seiner Fans zeigt, dass viele Leute sich mit ihm verbunden fühlen. Die Struktur von YouTube erlaubt es, dass die Zuschauer sich nicht mit den Entscheidungen eines TV-Senders begnügen müssen, der festlegt, was wahrscheinlich die besten Quoten einbringt. Auf der Videoplattform ist die Vielfalt gross, und offensichtlich zieht PewDiePie besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. Wer sich fürs Kochen interessiert, kann aus berühmten Köchen wählen, gesundheitsbewusste Kanäle oder Epic Meal Time begutachten und jegliche Zubereitungsarten aus aller Welt mit jeglichen Zutaten entdecken. Das macht das Web 2.0 zu einem grossen Schritt nach vorne in der Unterhaltungsbranche, und es scheint, als könnte es Fernsehstationen bald zusehends überflüssig machen.
Worin liegt das Erfolgsgeheimnis?
Die meisten professionellen YouTuber geben grosse Beträge für Planung, Produktion und Promotion aus. PewDiePie aber punktet mit seinem natürlichen Flair für das Absurde, seiner anziehenden Persönlichkeit und seinen technischen Fähigkeiten, wodurch er sehr viel leichter zu Profit kommt. Wenn die Unterhaltungsbranche den Schritt von den hunderten Fernsehkanälen zu den tausenden Internetkanälen macht, muss YouTube seinen Beitrag leisten, indem es seinen eigenen Anteil an den Werbeeinahmen zu Gunsten der aufstrebenden Unterhalter reduziert. Dadurch wäre es jedem möglich, eine unternehmerische Erfolgsgeschichte zu erleben, weit weg von Karriereleitern und gläsernen Decken, die in der Unterhaltungsindustrie bisher so viele Träume in die Schranken gewiesen haben. Die Struktur von YouTube steht bereit und willige Stars der Zukunft stehen in den Startlöchern, und nur ein gerechterer Anteil für die Darbieter kann es ermöglichen, dass diese Onlineunterhaltungs-Vision ihr Potential voll ausschöpft.
Übersetzt von Raphael Dorigo / Originaltext unter www.euruni.edu/blog
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