TCS Winterreifentest: drei Reifen nicht empfehlenswert |
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26.09.2023, Vernier/Ostermundigen (ots) - Erstmals standen Winterreifen der Dimension "205/60 R16 92H", die sich für SUVs der unteren Mittelklasse eignen, beim Test im Fokus. Weiter wurde die Grösse "225/45 R17 91H" getestet, eine der meistverkauften Winterreifendimension für Kompaktfahrzeuge der unteren Mittelklasse. Die Gesamtnote der 32 getesteten Reifen setzt sich aus 70 Prozent Fahrsicherheit und 30 Prozent Umweltbilanz zusammen. Für Elektroautos macht der TCS auf spezielle Auswahlkriterien aufmerksam.
Die Mobilitätsberatung des Touring Club Schweiz testete 32 Winterreifen. Bewertet wurden die Produkte in 19 verschiedenen Testkriterien. Beim Kriterium Fahrsicherheit lag der Fokus neben der Trocken- und Nassperformance auf den Eigenschaften auf winterlicher Fahrbahn. Hierzu wurden die Reifen auf Schnee- und Eisfahrbahn bewertet. Beim Kriterium Umweltbilanz wurden die Fahrleistung, der Abrieb, die Effizienz mit Kraftstoffverbrauch und dem Reifengewicht, das Geräusch und die Nachhaltigkeit der 32 Testreifen beurteilt. Die Tests wurden mit einem VW Golf 8 und mit dem VW T- Roc eingefahren.
16 getestete Reifenmodelle für SUVs der unteren Mittelklasse
Erstmals testete der TCS Winterreifen der Dimension "205/60 R16 92H", die sich für SUVs der unteren Mittelklasse wie VW T-Roc, Audi Q2, Hyundai Kona, Renault Captur, Skoda Kamiq oder Ford EcoSport eignen. Grundsätzlich fällt das Fazit zu dieser Dimension positiv aus. Sieben mit"sehr empfehlenswert", sieben mit "empfehlenswert" (siehe Tabelle).
Zwei Reifen können aufgrund ihrer Schwächen bei der Fahrsicherheit nicht für den Kauf empfohlen werden. Die Endbewertung "nicht empfehlenswert" erhalten LASSA SNOWAYS 4 sowie AUSTONE ATHENA SP-901 Letztere weist unter anderem die längsten Bremswege auf nasser Fahrbahn sowie die schlechtesten Aquaplaning-Eigenschaften im Test auf.
16 getestete Reifenmodelle für Kompaktfahrzeuge der unteren Mittelklasse
Weiter wurde die Grösse "225/45 R17 91H" getestet, eine der meistverkauften Winterreifendimension für Kompaktfahrzeuge der unteren Mittelklasse wie etwa VW Golf, Audi A3, Peugeot 308, Renault Mégane, Hyundai Ioniq Hybrid oder Fiat 500L. Auch in dieser Dimension fällt das Schlussfazit positiv aus. Von den 16 Reifenmodellen werden vier mit "sehr empfehlenswert", 11 mit "empfehlenswert" und ein Reifen mit der Schlussresultat "nicht empfehlenswert" bewertet.
Zuvorderst stehen in dieser Grösse die Marken Continental WinterContact TS870, MICHELIN ALPIN 6, GOODYEAR UltraGrip Performance + sowie DUNLOP WINTER SPORT 5. Bei den elf mit "empfehlenswert" bewerteten Reifen müssen Käuferinnen und Käufer die Schwerpunkte bei der Wahl gemäss ihren individuellen Bedürfnissen setzen. Am Ende der Tabelle findet sich der Kormoran SNOW. Er liefert mit seinem geringen Grip- Niveau neben der schlechtesten Trockenperformance auch die schlechtesten Nasseigenschaften im Test. Mit dem Kormoran resultiertauf nassem Asphalt der längste Bremsweg, und der Reifen liefert auch die schlechtesten Ergebnisse im Aquaplaning.
Kriterien für Elektroautos
Elektroautos unterscheiden sich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Diesel- oder Benzinmotor in der Technologie und Nutzung. Für ein E-Auto sollte der Reifen in jedem Fall rollwiderstandsoptimiert sein. Weiter ist die Verschleissfestigkeit wichtig, da von Anfang an ein hohes, gleichmässiges Drehmoment im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugen zur Verfügung steht. Für das leise fahrende Elektroauto achtet man ebenfalls mit Vorteil auf den Faktor Geräuschemission. Da Elektrofahrzeuge schwerer als Autos mit Verbrennungsmotor sind, sollte der Reifen zudem mehr Gewicht tragen können.
Unabhängig vom Fahrzeug gilt: Bei der Reifenwahl ist das eigene Fahrverhalten ausschlaggebend.
Neue Zwei-Säulen Bewertung: Fahrsicherheit und Umweltbilanz
Mit der neuen Zwei-Säulen-Bewertung wird das Gesamtresultat aus der Säule Fahrsicherheit (70 Prozent) und Umweltbilanz (30 Prozent) errechnet. Die Fahrsicherheit setzt sich aus den bewährten Kriterien Fahrverhalten auf trockener, nasser und auf winterlicher Fahrbahn zusammen.
Bei der Umweltbilanz werden neu neben der prognostizierten Laufleistung, dem Treibstoffverbrauch oder Geräusch, der Abrieb, das Reifengewicht sowie die Nachhaltigkeit (Produktionsstätten bzw. die dazugehörigen Zertifikate) untersucht. Zudem wird analysiert, ob der Reifen neu- oder runderneuert ist oder ob am Reifen Produktionsrückstände vorhanden sind, die auf den ersten Kilometern unkontrolliert und unnötig in die Umwelt gelangen können. Des Weiteren gibt die Schadstoffanalyse Aufschluss über mögliche Giftstoffe im Gummi.
Aktueller Test zeigt: Abgefahrene Reifen sind eine Gefahr
Sind abgefahrene Reifen wirklich gefährlich? "Ganz klar ja", bestätigt TCS Reifenexperte Reto Blättler. "Geht es darum Querkräfte zu übertragen, wie beispielsweise im Aquaplaning quer oder beim Nasshandling, können abgefahrene Reifen nur einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Leistung abrufen." Fünf der sechs getesteten Reifen werden im abgefahrenen Zustand zudem lauter.
17'000 Reifen auf dem Online-Portal
Der TCS testet seit 1973 jedes Jahr zusammen mit europäischen Partnern Sommer-, Winter- und
Ganzjahresreifen. Zum 50-Jahr-Jubiläum wurde das europaweit einzigartige Portal
TCS Tipps und Hinweise rund um die Reifenwahl
- Der TCS empfiehlt den Kauf von Reifen, die im Testfazit mindestens mit "empfehlenswert" abgeschlossen haben.
- Winterreifen sind nicht nur für schneebedeckte Strassen gedacht. Sie verfügen über eine andere Gummimischung und Profilgestaltung als Sommerreifen. Dies performt mehr Grip auf kalter und nasser Fahrbahn.
- Winterreifen sollten noch ein Restprofil von mindestens 4 Millimetern aufweisen. Dies ist mit dem "Zweifränkler-Test" überprüfbar: Verschwindet der Sockel der Helvetia im Profil, hat der Reifen noch genug Profil.
- Moderne Sicherheitsassistenten können kein gutes Reifenprofil ersetzen.
- Ganz gleich ob Front-, Heck-
oder Allradantrieb: Der Reifen macht den Unterschied.
Pressekontakt:
Vanessa Flack, Mediensprecherin TCS
Tel. 058 827 34 41 | vanessa.flack@tcs.ch
Über Touring Club Suisse (TCS):
Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 359'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 57'000 Hilfeleistungen, darunter 3200 medizinische Abklärungen und über 1200 Repatriierungen. Die TCS Swiss Ambulance Rescue ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 50 Fahrzeugen, 17 Logistikbasen und über 35'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 42'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte. Seit 1908 setzt sich der TCS für die Verkehrssicherheit in der Schweiz ein, indem er Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen entwickelt, Mobilitätsinfrastrukturen testet und Behörden berät.
Der TCS verteilt jedes Jahr rund 110'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich. Mit 33 Plätzen und rund 950'000 Logiernächten ist der TCS der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 40’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.
Quellen:
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