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Abgänge aus der Militärdienstpflicht sind weiterhin hoch

 


08.11.2024, Bern - Die Armee kann in den nächsten Jahren eine ausreichende personelle Alimentierung nicht sicherstellen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die vorzeitigen Abgänge. Das zeigt die Armeeauszählung, die heute publiziert wird.

Der Bestand an in Formationen eingeteilten Armeeangehörigen betrug am Stichdatum der Auszählung, dem 1. März 2024, 146'974. Diese teilen sich auf in 104'168, die noch Ausbildungsdienst leisten müssen (70.9%), und 42'806, die ihre Ausbildungsdienstpflicht bereits erfüllt haben (29.1%).

Gegenüber dem Jahr 2023 hat der Effektivbestand um 204 abgenommen. Er überschreitet die in der Armeeorganisation festgehaltene Obergrenze von 140'000 noch um 5 Prozent. Dies, weil mit der Weiterentwicklung der Armee (WEA) im Jahr 2018 die Dauer der Einteilung auf zehn Jahre verkürzt worden ist. Um die Bestände in der Übergangsphase zu sichern, bleiben Soldaten und Unteroffiziere, die ihre Rekrutenschule vor 2018 erfüllt haben, aber für zwölf Jahre in der Armee eingeteilt.

11'000 vorzeitige Abgänge pro Jahr
Nachdem die beiden letzten Jahrgänge mit zwölf Jahren Militärdienstpflicht gegen Ende des Jahrzehnts aus der Armee entlassen sein werden, wird der Effektivbestand bis im Jahr 2030 auf unter 140'000 sinken. Grund dafür ist, dass die Armee bereits heute über 11'000 Angehörige pro Jahr verliert, die vor der Erfüllung ihrer Militärdienstpflicht ausscheiden. Die Abgänge aus medizinischen und anderen Gründen sind stabil geblieben, während jene in den Zivildienst, die aktuell mehr als 60 Prozent ausmachen, angestiegen sind.

Die Kombination der grossen Anzahl an nicht mehr Ausbildungsdienstpflichtigen Armeeangehörigen und der Anzahl an Abgängen führt auch zu tiefen Beständen in den Wiederholungskursen, was das Training erschwert. Mittelfristig sinkt dadurch die Einsatzbereitschaft.

Um die Alimentierung zu stabilisieren, hat die Armee bereits Massnahmen in den Bereichen Kommunikation, Rekrutierung, Bindung und Beratung ergriffen. Zur langfristigen Sicherung der Bestände von Armee und Zivilschutz prüft das Eidgenössische Departemente für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) in Zusammenarbeit mit dem Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) aktuell zwei alternative Dienstpflichtmodelle.



Medienkontakt:
Stefan Hofer
Armeesprecher
+41 58 463 37 41


Über Eidgenössisches Departement für Verteidigung VBS:
Beim VBS denken viele zunächst an Armee und Militär. Das Departement lässt sich aber nicht auf Fragen der Verteidigung beschränken, sondern ist breit gefächert.

Zum VBS gehören auch die Bereiche Bevölkerungsschutz und Sport sowie der Nachrichtendienst des Bundes. Dazu kommt armasuisse, das Kompetenzzentrum des Bundes für die Beschaffung komplexer Technologie.

Das VBS gliedert sich in sieben Verwaltungseinheiten, die dem Chef VBS direkt unterstellt sind. Dem Generalsekretariat ist die Verwaltungseinheit Oberauditorat (OA) administrativ zugewiesen.

Das VBS gliedert sich in sieben Verwaltungseinheiten, die der Chefin VBS direkt unterstellt sind: die Gruppe Verteidigung und die sechs Bundesämter Generalsekretariat, Nachrichtendienst des Bundes, Rüstung (armasuisse), Landestopografie (swisstopo), Bevölkerungsschutz und Sport.

Das Oberauditorat ist ebenfalls eine Verwaltungseinheit des VBS. Es ist der Dienstleistungsbetrieb der Militärjustiz und schafft die Voraussetzungen, dass die sowohl von der Departementsleitung und der Verwaltung als auch von der Armeeführung in jeder Hinsicht unabhängigen militärischen Strafverfolgungsbehörden und Militärgerichte aller Instanzen ihren gesetzlichen Auftrag kompetent erfüllen können.

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