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Steigende Zahlen bei Organspende: Trend setzt sich fort

 


22.01.2025, Bern (ots) - 2024 gab es in der Schweiz 187 postmortale Organspenderinnen und Organspender. Das ist der zweithöchste Wert seit dem Rekordjahr von 2023. Erstmals überstieg die Anzahl Organspenden im Hirntod nach Herz-Kreislauf-Stillstand (DCD) die Organspenden im Hirntod (DBD). Weiterhin sterben Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für ein lebensrettendes Spendeorgan.

Der Trend zu mehr Organspenden bestätigte sich im vergangenen Jahr. 187 postmortale Organspenderinnen und Organspender waren es 2024. Der Wert liegt tiefer als im Rekordjahr 2023 mit 200 Personen, aber deutlich höher als in den vorangehenden Jahren (2022 = 164, 2021 = 166 Organspenderinnen und Organspender). "Bis zur Einführung der Widerspruchsregelung bleiben wir voraussichtlich in der Bandbreite von 180 bis 220 postmortalen Organspenderinnen und Organspendern pro Jahr", schätzt PD Dr. Franz Immer, Direktor von Swisstransplant. "Nach dem Systemwechsel wird sich die hohe Ablehnung im Angehörigengespräch von heute rund 60 Prozent hoffentlich schrittweise nach unten korrigieren", sagt Franz Immer weiter. 2022 hat das Volk die Widerspruchsregelung angenommen. Laut Bund ist geplant, das Organ- und Gewebespenderegister im Lauf des 2026 einzuführen. Sechs Monate später soll dann die Widerspruchsregelung in Kraft treten.

Immer noch zu wenig Spendeorgane

Der positive Trend darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Schweiz ein bis zwei Patientinnen und Patienten pro Woche auf der Warteliste für ein Spendeorgan sterben. 2024 starben 75 Personen auf der Warteliste (2023 = 92 Personen). Am 31.12.2024 warteten 1331 Patientinnen und Patienten auf ein Spendeorgan (31.12.2023 = 1391 Personen). 2024 wurden 539 postmortale Spendeorgane transplantiert (an 522 Patientinnen und Patienten), 2023 waren es 584 Spendeorgane (an 565 Patientinnen und Patienten).

Mehr Organspenden im Hirntod nach Herz-Kreislauf-Stillstand

2024 gab es erstmals mehr Organspenderinnen und Organspenden im Hirntod nach Herz-Kreislauf-Stillstand (98 DCD) als Organspenden im Hirntod (89 DBD)*. "Durch den Auf- und Ausbau der DCD-Programme haben wir mehr Organspenderinnen und Organspender", sagt Franz Immer, "2025 führen weitere Spitäler DCD-Programme ein."

Ja oder Nein zur Organspende?

Die Organspende ist und bleibt freiwillig. Die Empfehlung lautet, seinen persönlichen Entscheid - Ja oder Nein zur Organspende - festzuhalten und seinen Angehörigen mitzuteilen. Geeignet sind Organspende-Karte, Patientenverfügung oder elektronisches Patientendossier. Entscheid festhalten

*Unterschied Organspende im Hirntod (DBD) und Organspende im Hirntod nach Herz-Kreislauf-Stillstand (DCD): Grundvoraussetzung für eine Organspende ist immer die Feststellung des Hirntods, das heisst, sämtliche Hirnfunktionen inklusiv des Grosshirns und des Hirnstamms sind irreversibel ausgefallen. Bei der DBD-Organspende ist ein Mensch hirntot. Das heisst, das Gehirn ist komplett und unwiderruflich ausgefallen. Es ist nicht mehr durchblutet. Bei der DCD-Organspende hat ein Mensch eine aussichtslose Prognose, die zu einem Therapieabbruch führt. Nach dem Stillstand des Herzens und somit der fehlenden Durchblutung des Gehirns verstirbt der Mensch.

Swisstransplant - Schweizerische Nationale Stiftung für Organspende und Transplantation

Im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit ist Swisstransplant als nationale Zuteilungsstelle für die gesetzeskonforme Zuteilung der Organe an die Empfängerinnen und Empfänger zuständig und führt die entsprechende Warteliste. Sie organisiert auf nationaler Ebene alle mit der Organzuteilung zusammenhängenden Tätigkeiten. Dabei arbeitet sie eng mit den europäischen Zuteilungsorganisationen zusammen. Seit 2009 hat Swisstransplant von der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz den Auftrag, die im Transplantationsgesetz festgehaltenen Aufgaben der Kantone auf dem Gebiet der Organ- und Gewebespende national zu koordinieren, zusammen mit den Organspendenetzwerken sicherzustellen und Synergien zu nutzen. www.swisstransplant.org

Kontakt für Medienanfragen:
PD Dr. Franz Immer
Direktor Swisstransplant
Facharzt für Herzchirurgie FMH
T +41 58 123 80 00
media@swisstransplant.org


Über Swisstransplant:
Swisstransplant ist die Schweizerische Nationale Stiftung für Organspende und Transplantation.

Im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ist sie als nationale Zuteilungsstelle für die gesetzeskonforme Zuteilung der Organe an die Empfängerinnen und Empfänger zuständig und führt die entsprechende Warteliste.

Sie organisiert auf nationaler Ebene alle mit der Organzuteilung zusammenhängenden Tätigkeiten. Dabei arbeitet sie eng mit den europäischen Zuteilungsorganisationen zusammen.

Seit 2009 hat Swisstransplant von der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz den Auftrag, die im Transplantationsgesetz festgehaltenen Aufgaben der Kantone auf dem Gebiet der Organ- und Gewebespende national zu koordinieren, zusammen mit den Spendenetzwerken sicherzustellen und Synergien zu nutzen.

Quellen:
  HELP.ch

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