Bildung allein hilft nicht gegen Armut |
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28.01.2025, Luzern (ots) - Caritas Schweiz hat ihr Jahrbuch «Sozialalmanach 2025» publiziert. Darin zeigt sie auf, dass Bildung zwar vor Armut schützt, aber gerade Menschen mit wenig Geld kaum Zugang zu Kursen und Lehrgängen haben. Wie diese Hürden bei Bildungs- und Weiterbildungsangeboten abgebaut werden können, diskutieren Fachleute an einer Tagung der Caritas an diesem Freitag.
Es ist paradox: Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten bleibt der Zugang zu Aus- und Weiterbildungen oft verwehrt, obwohl sie besonders darauf angewiesen wären. Nicht selten liegt das Problem beim täglichen Kampf um die Existenzsicherung: Betroffene können sich die Zeit für Kurse und Lehrgänge nicht nehmen, weil sie dann kein Einkommen erzielen oder die Betreuung der Kinder nicht finanzierbar ist. Dies verfestigt die Prekarität.
"Es sind strukturelle Gründe, die es armutsbetroffenen Menschen oft verunmöglichen, Lücken in ihrer Bildungsbiografie zu schliessen", fasst Fabian Saner, Leiter Fachstelle Bildung bei Caritas Schweiz, zusammen. Die Digitalisierung akzentuiert dieses Problem. Sie erhöht den Bedarf nach lebenslanger Weiterbildung und schafft gleichzeitig einen Graben zwischen denen, die sich digital fit halten können, und jenen, die den Anschluss verlieren.
Bildungsschere öffnet sich weiter
Im neu erschienenen "Sozialalmanach 2025" macht die Caritas auf diese Problematik aufmerksam. Dabei zeigt sich, wie sich soziale Ungleichheit und strukturelle Armut in der Schweiz bei der Bildung und Weiterbildung verfestigen.
"Die Bildungsschere öffnet sich weiter", sagt Fabian Saner. So verfügen fast die Hälfte der Bezügerinnen und Bezüger von Sozialhilfe über keinen Abschluss nach der obligatorischen Schule. Besonders schlecht stehen die Weiterbildungschancen zudem für Personen mit Migrationshintergrund und für Erwerbstätige im Tieflohnbereich - vielfach Frauen -, selbst wenn sie eine abgeschlossene Lehre vorweisen können.
"Ein Weg aus der Armut führt über die Bildung - doch ohne den Abbau struktureller Hürden bleibt dieser Weg für viele verschlossen", sagt Fabian Saner. Wie mögliche Lösungen aussehen, zeigen die Caritas und Fachpersonen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und NGOs an einer sozialpolitischen Tagung von diesem Freitag, 31. Januar, auf.
Die Tagung:
Caritas-Forum 2025: Chance oder Illusion? Mit
Weiterbildung aus der Armut. Tagung für Fachkräfte und Interessierte, Freitag, 31. Januar 2025,
09.30 Uhr bis 16.00 Uhr im Eventforum in Bern. Informationen und Anmeldung:
Das Jahrbuch:
Sozialalmanach 2025: "Stabil prekär. Mit (Weiter-)Bildung aus der Armut?", weitere
Informationen und Bestellung:
Rezensionsexemplare für Medienschaffende sind erhältlich bei Fabian Saner, Leiter Fachstelle
Bildung, Caritas Schweiz:
Pressekontakt:
Livia Leykauf
Mediensprecherin Caritas Schweiz
Tel. 076 233
45 04
E-Mail
Über Caritas Schweiz:
Gemeinsam mit den Regionalen Caritas-Organisationen setzt sich Caritas Schweiz ein für Menschen, die in der Schweiz von Armut betroffen sind: Familien, Alleinerziehende, Arbeitslose, Working Poor. In den Bereichen Armutsbekämpfung und Asyl und Integration bietet Caritas Schweiz vielfältige Angebote.
Weltweit leistet die Caritas Nothilfe bei Katastrophen und engagiert sich im Wiederaufbau. Mit ihren Projekten in der Entwicklungszusammenarbeit setzt sich die Caritas in den Bereichen Einkommen, Klima und Migration für Kinder und Erwachsene ein.
Die Caritas steht ein für eine solidarische Gesellschaft und eine Politik, die auf sozial benachteiligte Menschen im Inland und im Ausland Rücksicht nimmt. Sie engagiert sich mit Analysen und Stellungnahmen zu Klima-, Sozial-, Migrations- und Entwicklungspolitik.
Quellen:
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