Junge zahlen bis zu 145 Prozent mehr für die Autoversicherung als ältere Personen

 


04.03.2025, Zürich - Comparis-Analyse zu Autoversicherungsprämien. Junge zahlen bis zu 145 Prozent mehr für die Autoversicherung als ältere Personen.

Eine Analyse von Comparis zeigt: Die Autoversicherungsprämien für 20-Jährige sind bis zu 145 Prozent höher als für 42-Jährige. Noch drastischer ist die Spannweite innerhalb der gleichen Altersgruppe: Je nach Anbieter zahlen Junge für das gleiche Fahrzeugmodell mehrere Tausend Franken mehr oder weniger. «Es ist allerdings erstaunlich, dass Junglenkerinnen nicht signifikant weniger zahlen. Männer führen die Unfallstatistiken mit grossem Abstand an. Auch bei den Führerausweisentzügen sind männliche Lenker deutlich übervertreten», beobachtet Comparis- Mobilitätsexperte Adi Kolecic.

Junge Personen müssen bei der Autoversicherung tief in die Tasche greifen. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Online- Vergleichsportals comparis.ch. Untersucht wurden die Vollkaskoprämien in zehn städtischen Regionen für drei Altersgruppen (20, 42 und 75 Jahre). Die grössten Differenzen zeigen sich bei den 20-Jährigen im Vergleich zu 42-Jährigen. So zahlen 20-jährige Männer für die Versicherung eines Tesla Y in Zürich 145 Prozent mehr als ihre 42-jährigen Pendants. Bei Frauen liegt der Unterschied in Genf bei 137 Prozent, ebenfalls für das Tesla Model Y.

«Das Alter spielt für die Versicherer eine zentrale Rolle, um die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts zu berechnen. Junge sind im Verhältnis häufiger in Strassenunfälle involviert als ältere Personen. Das wirkt sich direkt auf die Prämien aus», erklärt Comparis-Mobilitätsexperte Adi Kolecic. Neben dem Alter und dem Fahrzeug beeinflussen unter anderem auch der Wohnort, die Nationalität oder die individuelle Schadenshistorie die Prämienhöhe.

Grosse Spannweiten innerhalb der Alterskategorien

Besonders auffällig: Die Spannweite zwischen den günstigsten und teuersten Prämien ist enorm. Junge Männer erleben die grössten Differenzen, vor allem beim Tesla Model Y, dem meistverkauften Neuwagen in der Schweiz 2024. Ein 20-jähriger Tesla-Y-Fahrer in Biel zahlt je nach Anbieter bis zu 3'889 Franken mehr. In Lausanne beträgt die Differenz sogar 4'077 Franken. «Die Unterschiede zwischen den Angeboten sind enorm. Junge Fahrer sollten besonders genau vergleichen, um nicht unnötig hohe Kosten zu tragen», rät Kolecic.

Die grösste Prämiendifferenz für einen VW Golf für junge Männer gibt es im städtischen Tessin mit 2’020 Franken. Junge Frauen hingegen zahlen in Lausanne für die Vollkaskoversicherung eines VW Golfs je nach Anbieter 1’902 Franken mehr.

Geschlechterunterschiede in allen Altersgruppen gering

Frauen zahlen in allen Altersgruppen nur leicht tiefere Prämien als Männer. Beispiel: Eine 20-jährige Frau mit einem VW Golf in Zürich zahlt durchschnittlich 2'099 Franken, während ein gleichaltriger Mann 2'192 Franken bezahlt. Auch bei 42- und 75-Jährigen bleiben die Unterschiede zwischen den Geschlechtern relativ gering.

«Es ist erstaunlich, dass Junglenkerinnen nicht signifikant weniger zahlen. Männer führen die Unfallstatistiken mit grossem Abstand an. Auch bei den Führerausweisentzügen sind männliche Lenker deutlich übervertreten», beobachtet Kolecic.

Prämien für ältere Fahrer nicht immer tiefer

Ab 42 Jahren gleichen sich die Prämien zunehmend an. Ein Mann mit einem Mercedes-Benz GLC in Basel zahlt 1'388 Franken, eine Frau 1'387 Franken. Allerdings steigen die Prämien für 75-Jährige wieder leicht an. Ein 75-jähriger Mann mit einem Tesla Y in Zürich zahlt im Durchschnitt 1'686 Franken, während ein 42-Jähriger für das gleiche Fahrzeug 1'374 Franken bezahlt.

«Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass die Prämien mit zunehmendem Alter kontinuierlich sinken», erklärt Kolecic. «Während die tiefsten Tarife für 42-Jährige anfallen, steigen die Prämien für ältere Fahrer aufgrund erhöhter Unfallrisiken im Alter wieder an.»

Methodik

Comparis hat für die Erhebung die Versicherungsprämien in drei Altersgruppen, jeweils für Frauen und Männer, verglichen. Dabei wurden im Januar 2025 43’877 Online-Angebote untersucht.

  • Erstes Fahrerprofil: Alter 20 Jahre, Führerschein seit 2 Jahren
  • Zweites Fahrerprofil: Alter 42 Jahre, Führerschein seit 24 Jahren
  • Drittes Fahrerprofil: Alter 75 Jahre, Führerschein seit 57 Jahren

Für alle Fahrerprofile gilt: Schweizer Nationalität, keine Schäden, Ablehnungen oder Sanierungen bei Vorversicherer.

Ausgewählte Fahrzeuge (Preise ohne Steuern): Tesla Model Y Long Range Kombi (46’244 Franken), Škoda Octavia Kombi ab 2024 (36’586 Franken), Mercedes-Benz GLC 300 ab 2022 (71’138 Franken), VW Golf VIII Benzin ab 2020 (40’056 Franken), Toyota Yaris ab 2020 ( 23 959 Franken) , Volvo XC60 Plugin-Hybrid ab 2022 (77’428 Franken); Kaufjahr 2025, 1. Inverkehrsetzung Februar 2025. Nicht geleast.

Regionen: je 5 PLZ für Basel, Bern, Biel, Genf, Lausanne, Luzern, St. Gallen, Tessin, Winterthur und Zürich.

Deckungsprofil: Vollkasko, jährliche Kilometer 12’000, inkl. Bonusschutz und Parkschadendeckung (ohne unlimitierte Schäden), keine Insassen- Unfallversicherung, kein Pannenschutz, kein Grobfahrlässigkeitsschutz, mitgeführte Sachen nicht versichert, Privatnutzung mit Garage zuhause, Versicherungsstart 1. Februar 2025. Selbstbehalte: Kollisionskasko 1’000 Franken, Teilkasko: 0 Franken. Der Selbstbehalt für die Haftpflichtversicherung ist variabel. Wichtig: Die Zusatzdeckungen können sich unterscheiden, da manche Versicherer dynamische Zusatzdeckungen anbieten oder einzelne Deckungen standardmässig inbegriffen sind (z. B. Pannenschutz).

Versicherer: Allianz, AXA, Baloise, Elvia, Generali, Helvetia, Postfinance, Simpego, Smile, TCS, Zurich.

Weitere Informationen:
Adi Kolecic Experte für Mobilität und Reisen
Telefon: +41 78 884 11 54
E-Mail: media@comparis.ch
comparis.ch


Über Comparis.ch AG:
Das Unternehmen vergleicht Tarife und Leistungen von Krankenkassen, Versicherungen, Banken sowie Telecom-Anbietern und bietet das grösste Schweizer Online-Angebot für Autos und Immobilien.

Dank umfassender Vergleiche und Bewertungen bringt das Unternehmen Transparenz in den Markt. Dadurch stärkt comparis.ch die Entscheidungskompetenz der Konsumenten.

Gegründet 1996 vom Ökonomen Richard Eisler.

Quellen:
  HELP.ch

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